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Solarmodule beschweren Terrasse, Garage wieviel Gewicht


1 | Worum geht’s eigentlich?

Wind behandelt deine Solarmodule wie kleine Segel. Je stärker die Böen, desto höher die Kräfte, die am Gestell zerren – und genau deshalb muss die Konstruktion sicher beschwert werden. Die Schweizer Norm SIA 261:2020 teilt das Land in sogenannte Windzonen ein. So kannst du einschätzen, wie windgefährdet dein Standort ist.

Die Spannweite reicht von 0.9 kN/m² im geschützten Mittelland bis 3.3 kN/m² auf ausgesetzten Alpengipfeln – das ist ein Unterschied um den Faktor 3!

Rekord: Am 27. Februar 1990 fegte Sturm Vivian mit 268 km/h über den Grossen St. Bernhard – bis heute ein Schweizer Spitzenwert.
(Quellen: dlubal.com, meteoschweiz.admin.ch)


2 | Windzonen in Alltagssprache

SpitznameOffizieller CodeFaktor (× Zone 1.1)Typischer Standort
Kaffeetassen-Zone0.90.8Geschützte Täler, Innenstädte
Alltags-Brise1.11.0Grosser Teil des Mittellandes
Bergvorland-Zug1.31.2Voralpen, freie Felder
Passwind-Turbo2.42.2Gotthard, San-Bernardino
Gipfel-Föhn3.33.0Jungfraujoch, St. Bernhard usw.

(Faktor = Winddruck in Zone ÷ Winddruck in Zone 1.1)


3 | Warum Mini-PV besonders betroffen ist

Bei großen PV-Anlagen liegen viele Module im Windschatten. Bei kleinen Balkon- oder Garagenanlagen mit 2–4 Modulen ist das anders:
Jedes Modul steht am Rand. Kein Nachbarmodul schützt vor Wind. Deshalb gelten hier automatisch die höheren Sicherheitswerte.


4 | Der 60-Sekunden-Ballast-Rechner

So viel Zusatzgewicht brauchst du – ganz ohne Software:

1. Basiswert wählen

  • Terrasse (bodennahe, geschützt)30 kg / Modul
  • Garagendach (3–6 m hoch, 2 Seiten offen)60 kg / Modul

2. Windfaktor anwenden

(z. B. für Garage in Zone 1.3):
60 kg × 1.2 = 72 kg

3. Winkel beachten

  • 10–15° Neigung: ×1.0
  • 20–25° Neigung: ×1.2
    72 kg × 1.2 = ca. 85 kg

4. Baumarkt-Ballast umrechnen

MaterialGewicht
Betonplatte 40×40×4 cm≈ 15 kg
20 l Wasserkanister≈ 20 kg
Gehwegstein 30×30×5 cm≈ 10 kg

Beispiel: 85 kg ≈ 5 Betonplatten + 1 Gehwegstein


5 | Spickzettel: Richtwerte ohne Rechnen

WindzoneTerrasse (kg / Modul)Garagendach (kg / Modul)
0.9 – Kaffeetasse2545
1.1 – Alltags-Brise3060
1.3 – Bergvorland3570
2.4 – Passwind55130
3.3 – Gipfel-Föhn80180

Für steilere Aufständerungen (20–25°): +20 % auf obige Werte


6 | Praktische Tipps für die Umsetzung

🔧 Rütteltest statt Rechenorgie

Gestell aufstellen, Beton drauf, kräftig rütteln: Wenn sich etwas anhebt, musst du nachlegen.

🧱 Mauertrick

Wenn vor dem Modul eine Wand oder Brüstung (>50 cm) steht, sparst du bis zu 25 % Ballast – durch Windabschattung.

🔲 Gummigranulat unterlegen

Damit schützt du Dachhaut oder Terrassenbelag vor Druckstellen durch Beton.

🌬️ Sturmwarnung = Flat Mode

Bei Sturmwarnungen (z. B. SRF Stufe 3) einfach Module vorübergehend flachlegen oder mit Spanngurt sichern.

❄️ Schnee ist ein Extrathema

Mehr Ballast schützt nicht vor Schneebruch. Entferne Nassschnee bei >15 cm – besonders bei flach aufgeständerten Modulen.


7 | Fazit – kurz und solide

  • Terrasse im Mittelland: 30 kg + 2 Betonplatten → fertig.
  • Garagendach in Zone 1.3: ca. 70–85 kg → 5–6 Platten.
  • Alpengipfel? Da hilft kein Ballast – da wird geschraubt, geklebt oder gebohrt.

🔋 Ergebnis

Mit diesen Faustregeln bleibt deine Mini-PV-Anlage auch bei der nächsten Föhnlage sicher stehen – und produziert Strom statt abzuheben.

Tipp zum Schluss: Ein bisschen Mehrgewicht ist billiger als ein abgeflogenes Modul. Lieber einmal nachwiegen – als zweimal suchen.


1 | Worum geht’s eigentlich?

Wind behandelt deine Solarmodule wie kleine Segel. Je stärker die Böen, desto höher die Kräfte, die am Gestell zerren – und genau deshalb muss die Konstruktion sicher beschwert werden. Die Schweizer Norm SIA 261:2020 teilt das Land in sogenannte Windzonen ein. So kannst du einschätzen, wie windgefährdet dein Standort ist.

Die Spannweite reicht von 0.9 kN/m² im geschützten Mittelland bis 3.3 kN/m² auf ausgesetzten Alpengipfeln – das ist ein Unterschied um den Faktor 3!

Rekord: Am 27. Februar 1990 fegte Sturm Vivian mit 268 km/h über den Grossen St. Bernhard – bis heute ein Schweizer Spitzenwert.
(Quellen: dlubal.com, meteoschweiz.admin.ch)


2 | Windzonen in Alltagssprache

SpitznameOffizieller CodeFaktor (× Zone 1.1)Typischer Standort
Kaffeetassen-Zone0.90.8Geschützte Täler, Innenstädte
Alltags-Brise1.11.0Grosser Teil des Mittellandes
Bergvorland-Zug1.31.2Voralpen, freie Felder
Passwind-Turbo2.42.2Gotthard, San-Bernardino
Gipfel-Föhn3.33.0Jungfraujoch, St. Bernhard usw.

(Faktor = Winddruck in Zone ÷ Winddruck in Zone 1.1)


3 | Warum Mini-PV besonders betroffen ist

Bei großen PV-Anlagen liegen viele Module im Windschatten. Bei kleinen Balkon- oder Garagenanlagen mit 2–4 Modulen ist das anders:
Jedes Modul steht am Rand. Kein Nachbarmodul schützt vor Wind. Deshalb gelten hier automatisch die höheren Sicherheitswerte.


4 | Der 60-Sekunden-Ballast-Rechner

So viel Zusatzgewicht brauchst du – ganz ohne Software:

1. Basiswert wählen

  • Terrasse (bodennahe, geschützt)30 kg / Modul
  • Garagendach (3–6 m hoch, 2 Seiten offen)60 kg / Modul

2. Windfaktor anwenden

(z. B. für Garage in Zone 1.3):
60 kg × 1.2 = 72 kg

3. Winkel beachten

  • 10–15° Neigung: ×1.0
  • 20–25° Neigung: ×1.2
    72 kg × 1.2 = ca. 85 kg

4. Baumarkt-Ballast umrechnen

MaterialGewicht
Betonplatte 40×40×4 cm≈ 15 kg
20 l Wasserkanister≈ 20 kg
Gehwegstein 30×30×5 cm≈ 10 kg

Beispiel: 85 kg ≈ 5 Betonplatten + 1 Gehwegstein


5 | Spickzettel: Richtwerte ohne Rechnen

WindzoneTerrasse (kg / Modul)Garagendach (kg / Modul)
0.9 – Kaffeetasse2545
1.1 – Alltags-Brise3060
1.3 – Bergvorland3570
2.4 – Passwind55130
3.3 – Gipfel-Föhn80180

Für steilere Aufständerungen (20–25°): +20 % auf obige Werte


6 | Praktische Tipps für die Umsetzung

🔧 Rütteltest statt Rechenorgie

Gestell aufstellen, Beton drauf, kräftig rütteln: Wenn sich etwas anhebt, musst du nachlegen.

🧱 Mauertrick

Wenn vor dem Modul eine Wand oder Brüstung (>50 cm) steht, sparst du bis zu 25 % Ballast – durch Windabschattung.

🔲 Gummigranulat unterlegen

Damit schützt du Dachhaut oder Terrassenbelag vor Druckstellen durch Beton.

🌬️ Sturmwarnung = Flat Mode

Bei Sturmwarnungen (z. B. SRF Stufe 3) einfach Module vorübergehend flachlegen oder mit Spanngurt sichern.

❄️ Schnee ist ein Extrathema

Mehr Ballast schützt nicht vor Schneebruch. Entferne Nassschnee bei >15 cm – besonders bei flach aufgeständerten Modulen.


7 | Fazit – kurz und solide

  • Terrasse im Mittelland: 30 kg + 2 Betonplatten → fertig.
  • Garagendach in Zone 1.3: ca. 70–85 kg → 5–6 Platten.
  • Alpengipfel? Da hilft kein Ballast – da wird geschraubt, geklebt oder gebohrt.

🔋 Ergebnis

Mit diesen Faustregeln bleibt deine Mini-PV-Anlage auch bei der nächsten Föhnlage sicher stehen – und produziert Strom statt abzuheben.

Tipp zum Schluss: Ein bisschen Mehrgewicht ist billiger als ein abgeflogenes Modul. Lieber einmal nachwiegen – als zweimal suchen.

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